Dienstag, 29. Oktober 2019

Schlecht bezahlt

Niedriglohn für Pflegekräfte

Fast zwei Drittel der vollzeitbeschäftigten Altenpflegehelfer in Deutschland liegen unter der so genannten Niedriglohnschwelle von 2.203 Euro brutto im Monat.

Das geht aus einer Datenauswertung der Bundesagentur für Arbeit für die Linksfraktion im Bundestag hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Demnach erzielten im vergangenen Jahr auch 14 Prozent der vollzeitbeschäftigten Altenpflege-Fachkräfte nur Gehälter unterhalb der Niedriglohnschwelle. Nach der EU-Definition liegt diese bei 60 Prozent des durchschnittlichen Bruttomonatseinkommens.

Deutschlandradio, 24. Oktober 2019


Wer also nicht zur Ausbeutung dieser Pflegekräfte beitragen will, sollte zerstreut wohnen. Mehr erfahren Sie aus meinem Ratgeber. 

Dienstag, 24. September 2019

Pflegeheime immer teurer

Darf durchaus gelegentlich
verlegt werden.  Foto: real.de
Für zerstreut Wohnende nicht von Interesse

Pflegebedürftige müssen für einen Heimplatz immer mehr aus eigener Tasche dazu zahlen. Seit Oktober 2018 sei die Eigenbeteiligung im Bundesdurchschnitt um mehr als 110 Euro auf nunmehr fast 1930 Euro im Monat gestiegen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf eine aktuelle Auswertung der »Pflegedatenbank« des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV). Der Anstieg betrage mehr als sechs Prozent.

Neues Deutschland, 24. September 2019

Das muss zerstreut Wohnende nicht interessieren. Wie sie leben und sparen, gehört zum ganz neuen Deutschland. Steigende Löhne für Pflegekräfte gibt es nicht, denn die inzwischen zerstreut wohnende Ehefrau hat schon immer alles umsonst gemacht.

Mag ja sein, dass sie die Geldbörse des zerstreut wohnenden Haushalts gelegentlich derart verlegt, dass sie unauffindbar bleibt, aber 1930 Euro sind noch nie drin gewesen. Man spart also trotzdem. 

Auch mein Ratgeber "Zerstreut wohnen" kostet keine 1930 Euro. Trotzdem erfahren Sie aus ihm viel Neues aus Deutschland. 

Freitag, 16. August 2019

Nein zum Heim

Petition bei Change.org

Die Bundesregierung plant, Menschen, die mit Beatmung in ihrer eigenen Wohnung leben, grundsätzlich in Heime zu verlegen. Wir sagen Nein!und fordern Wahlmöglichkeiten für Betroffene, wo sie leben und gepflegt werden wollen.

Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit, legt mit dem Gesetzesentwurf für ein Reha- und Intensivpflegestärkungsgesetz einen Vorschlag auf den Tisch, der die häusliche Krankenpflege beschneiden soll. Die häusliche Krankenpflege ermöglicht es pflegebedürftigen Patienten, vor allem aber auch behinderten Menschen die auf eine dauerhafte Beatmung angewiesen sind, ambulant und damit in den eigenen vier Wänden zu leben.

Mit dem nun vorgestellten Gesetzesentwurf soll hingegen die stationäre Unterbringung in speziellen Einrichtungen für alle “Versicherte mit einem besonders hohen Bedarf an medizinischer Behandlungspflege” zur Regel werden.

Das heißt konkret: Viele behinderte Menschen werden gegen ihren Willen in vollstationäre Heime oder spezielle Beatmungs-Einheiten verbracht. Einen Bestandsschutz gibt es nicht. Ausgenommen von dieser Regel sind nur Kinder und Jugendliche, die bei ihren Eltern und ihrem Zuhause bleiben dürfen. Alle anderen können nur dann in der eigenen Wohnung bleiben, wenn eine andere Unterbringung schlicht unmöglich oder für sie unzumutbar ist. 

Die vergangenen Gesetze der Bundesregierung hatten ähnliche Regelungen bezüglich der Unterbringung von behinderten Menschen enthalten und führten zu Willkürentscheidungen der Sachbearbeiter, die über die Zumutbarkeit zu entscheiden haben. 
Zudem steht zu befürchten, dass viele Betroffene zukünftig so lange wie möglich eine Beatmung hinausschieben aus Angst, ihr ambulantes, selbstständiges Leben aufgeben zu müssen. Für einige Krankheitsbilder kann dies verheerend sein.

Inge Herrmann, 22 Jahre alt und Beatmungspatientin schreibt: “Für mich bedeutet so eine Gesetzesänderung, falls sie wirksam wird, dass ich mich gegen eine Beatmung entscheide. Ich verspreche ihnen, ich werde lieber laut sterben als still und leise im Pflegeheim dahinzusiechen."

Der vorliegende Gesetzentwurf ist ein Skandal. Er missachtet die Würde von Menschen, dringt in ihren Alltag ein und diskriminiert sie.

Vordergründig möchte das Gesetz die Qualität der Versorgung verbessern. In Wirklichkeit geht es aber um Kostensenkungen, wie die Gesetzesbegründung selbst sagt. Das erkennt man schon dadurch, dass die beabsichtigte Regelung völlig ungeeignet zur Erreichung des angeblichen Gesetzesziels ist: Gegen Betrug durch Abrechnungen in so genannten Beatmung-WGs gibt es Strafgesetze, die konsequent angewendet werden müssen. Gegebenenfalls müssen hier Kontrollmechanismen etabliert werden. Es kommt auch keiner auf die Idee, Frauen in spezielle Einrichtungen zu bringen um sie vor sexuellen Übergriffen zu schützen.
Auch das zweite vorgeschobene Gesetzesziel erfordert keinen Heimzwang: soweit eine Beatmungsentwöhnung möglich ist, werden die Betroffenen glücklich sein, wenn hierfür Maßnahmen zur Verbesserung der Rehabilitation ergriffen werden. Warum Personen mit degenerativen Erkrankungen, die niemals entwöhnt werden können, deshalb ihr Leben in einem Heim verbringen sollen, erschließt sich nicht.

Miriam, Angehörige eines ALS-Patienten, schreibt: "Nachdem mein Mann sich für die Zukunft mit invasiver Beatmung entschieden hat, haben wir noch einmal all unsere Kraft zusammengenommen und unser Leben auf den Kopf gestellt. Wir haben uns ein neues Heim geschaffen, zugeschnitten auf die Bedürfnisse meines Mannes. Wir haben einen tollen Pflegedienst gefunden und fühlten uns wahrlich organisiert. Bis Sie ins Spiel kamen!" 
STOPPEN SIE JENS SPAHN!

Retten Sie das selbstständige Leben Tausender behinderter Menschen!

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Dienstag, 6. August 2019

Zerstreut Kaffee trinken

Auch in dieser
Broschüre wird zerstreut
Kaffee getrunken. 
29. Mai 2014

"Guten Morgen, Herr Tjaden."

Etwas zertreut, dafür aber bestens betreut von meinem Jagdterrier Mike Tjaden, suche ich den Eingang zu Konrads Café in Kleinburgwedel. Kleinburgwedel ist ein Dorf, das von Burgwedel betreut wird und in der Nähe ein wenig zerstreut herumliegt. Den Eingang zum Café finde ich nicht. Dafür aber eine Schiebetür. Der Inhaber begrüßt mich (siehe oben). Ich bestelle eine Tasse Kaffee.

"Sie wissen, wer ich bin?", kommt der Inhaber mit dem Kaffee an meinen Tisch. An das Gesicht erinnere ich mich. An mehr nicht.

"Wir sind in Hannover in der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße Nachbarn gewesen", sagt er. Ich falle fast vom Stuhl, dabei fällt mir ein, dass ich dort von 1986 bis 1996 gewohnt habe. Bis ich von der ziemlich nervigen Hauseigentümerin vertrieben wurde.

Der Inhaber sitzt längst an meinem Tisch. "Sie haben dort allein gewohnt", sagt er. Nun ist er offenbar ein wenig zerstreut. "Nein", antworte ich, "meine Frau hat die Wohnung gefunden. Als ich damals das erste Mal in die Hoffmann-von-Fallersleben-Straße abbog, dachte ich, sie hätte den Verstand verloren. Aber die Wohnung war sehr schön." Er schmunzelt. Wir erinnern uns gemeinsam an einen stets betrunkenen Hausmeister.

"Ich muss nun das Frühstück für eine Gruppe vorbereiten", macht sich der Inhaber von Konrads Café wieder an die Arbeit. "Wir können uns später ja noch einmal unterhalten." Dann fragt er mich noch, wo ich denn jetzt wohne. Ich nenne ihm die Adresse. Er sagt: "Kenne ich. Dort wohnt auch die Künstlerin Scholz." Das ist meine Nachbarin. Dass sie Künstlerin ist, höre ich zum ersten Mal.

Daraus habe ich gelernt: Wenn man den Eingang zu einem Café in einem Dorf nicht findet, trifft man einen alten Bekannten, sobald man eine Schiebetür geöffnet hat. Wenn ich noch zerstreuter werde, sollte ich mir ein Zimmer im Altenheim Lindenriek suchen. Das steht auf dem gleichen Grundstück. Zum Kaffeetrinken könnte mich mein ehemaliger Nachbar aus der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße abholen.

Mit ein wenig Stolz möchte ich noch anmerken: Konrads Café  habe ich durch den Ausgang verlassen. Die Schiebetür hätte ich möglicherweise auch wiedergefunden...

27. Mai 2017

Fast auf den Tag genau drei Jahre später trinke ich auch in einem Krimi zerstreut Kaffee. Hier klicken

6. August 2019

Gelegentlich bin ich nicht zerstreut. Deswegen vergaß ich nicht, diese Geschichte in meine neue Broschüre "Heiß ist es auch, wenn man nicht lacht" aufzunehmen. Hier bestellen





Donnerstag, 23. Mai 2019

Pfegeheimen vertrauen wenige

Josef Rüddel aus Windhagen.
Zerstreutes Wohnen viel beliebter

11. Juni 2018. Die Pflege ist natürlich auch ein beliebtes Umfragethema. Fast jeden Monat gibt es eine neue Umfrage. Das Ergebnis ist immer das gleiche: Vier Fünftel misstrauen Pflegeheimen. Die anderen sind schon drin. 

Zerstreutem Wohnen misstraut niemand. Umfragen gibt es auch nicht. Medienberichten zufolge bereitet sich auch die Bundeskanzlerin schon darauf vor. Angela Merkel ist schließlich auch schon über 60 und wird bald ihre Wohnung ohne Begleiter selbst finden müssen. Das wird eine Umstellung. Nachbarn der Bundeskanzlerin sollten sich schon einmal auf überraschende Besuche vorbereiten. "Wir schaffen das", sollten diese Nachbarn Merkel zurufen.

Zur Beliebtheit des zerstreuten Wohnens tragen auch Bürgermeister bei, die über 70 sind. Der älteste Bürgermeister ist 95. Josef Rüddel regiert seit 52 Jahren Windhagen im Kreis Neuwied. 2019 will er wieder antreten und über 60 Prozent der Stimmen holen. Wenn Josef Rüddel ein 80-jähriges Geburtskind fragt, wie der Jubilar so alt geworden ist, beantwortet dieser Bürgermeister diese Frage gleich mit.

Keine Frage ist auch: Meine Broschüre  "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70" hat entscheidenden Anteil an der Beliebtheit dieser Wohnform, denn: Wer diesen Ratgeber liest, bleibt in Form. 

Also: Klicken Sie hier

Josef Rüddel geht in den Ruhestand

23. Mai 2019. Wildhagen wird sich ab nächster Woche an einen neuen Bürgermeister gewöhnen müssen. Josef Rüddel verabschiedet sich in den Ruhestand. Für seine Nachfolge kandidiert ein 47-Jähriger. Irgendwann ist eben auch mal die Jugend dran. 

Mittwoch, 8. Mai 2019

Zerstreutes Verlieben

Dieses Eis haben Sie gegessen.
Erinnern Sie sich?
Dämmert es?

Als zerstreut Wohnender klicken Sie zwar möglicherweise gelegentlich die Seiten von Elite-Partner an und erfahren dort, dass Sie sich in Ihrem Alter kaum noch ohne Elite-Partner verlieben können. Aber das vergessen Sie glücklicherweise so schnell wieder wie alles andere. 

Deshalb kann es auch vorkommen, dass Sie sich an eine solche Geschichte, wie sie in "Cliente Seguinte-Eine liebe Geschichte aus Funchal auf Madeira" geschildert wird, nicht mehr erinnern können. Deshalb helfe ich Ihnen gern auf die Sprünge. Na, dämmert´s?

Hier klicken 

Samstag, 6. April 2019

Gefährliche Frage

Diese Anzeige kann zu
Irrtümern führen. 
Fliegende Brötchen am Frühstückstisch

Heute Morgen haben Sie Ihre Frau lange betrachtet. Dann haben Sie sich getraut. Sie fragten Ihre Frau: "Bist du die Paula, die mich 24 Stunden am Tag pflegt?" Dass Brötchen fliegen können, wussten Sie bis dahin noch nicht. Dieses Brötchen verfehlte sie nur knapp. Dafür traf Sie die Antwort: "Wenn du mich noch einmal Paula nennst." Dieser Antwort folgte die Frage "Wer ist diese Paula?" Und das zweite Brötchen. Das Sie nicht mehr verfehlte.

Im Schutze des Badezimmers kam die Erinnerung wieder. Über Paula hatten Sie in der Zeitung gelesen. So hieß ein Pflegedienst in Hannover. Sorgsam beseitigten Sie die Spuren, die das fliegende Brötchen in Ihrem Gesicht hinterlassen hatte, und kehrten zu Ihrer Frau zurück.

"Ich weiß jetzt, wer diese Paula ist", sagten Sie.

Das hätten Sie besser nicht gesagt. Das steht so auch nicht in der von Ihnen so geschätzten Broschüre "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70".

Und so reagiert Paula bei Facebook:

Welch Glück 🍀 das vermutlich weiche und frische Brötchen auf dem Teller zugegen waren. Es ist glücklicherweise recht selten das wir solche Emotionen entfachen, und wenn, dann hat auch dies wiederum seinen positiven Aspekt. Der Bote für Feuer und Leidenschaft zu sein, spiegelt ganz unsere Firmen Philosophie wieder. 😉👌 

Freitag, 1. März 2019

Die Zauberbrille

Brett vorm Kopf war gestern.
Das virtuelle Leben von Tante Veta

Da findet man es als über 70-Jähriger morgens schon merkwürdig genug, dass neben einem im Bett eine Frau liegt, dann findet man den Kaffee nicht und vergisst nach dem Einkauf auch noch den Hund vor dem Supermarkt (mehr dazu in diesem Ratgeber) - und jetzt findet man in der "Neuen Presse Hannover" einen Artikel mit der Überschrift "Ein Blick in die soziale Zukunft". 

Gestalten will diese Zukunft, die bei über 70-Jährigen bekanntlich kürzer ist als die Vergangenheit, eine gewisse Juliana Adina Apostol, die mit einer Art Zauberbrille dafür sorgen will, dass über 70-Jährige virtuell "am Leben ihrer Familienangehörigen in anderen Städten teilhaben" können.

Diese Brille heißt der "Neuen Presse" zufolge "Tantiveta". Aber welcher über 70-Jährige hat schon eine Tante, die Veta heißt? Und dann auch noch in einer anderen Stadt. Wie soll die heißen? Wo liegt die? 

Doch wie immer haben zerstreut Wohnende Glück. Getestet werden soll diese Zauberbrille in Heimen. "Jetzt wollen wir Senioren kennenlernen, ihnen erklären, was Virtual Reality ist und was wir vorhaben", sagt die 34-jährige Erfinderin. Früher sind über 70-Jährige noch zu Kaffeefahrten eingeladen worden - und kamen mit einer Heizdecke zurück. 

Freitag, 4. Januar 2019

Legendär

Foto: Heinz-Peter Tjaden
Die Weltmeister und die zerstreut Wohnenden

"Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!" Diese Sätze des Radioreporters Herbert Zimmermann gehören seit 1954 zu den Fußball-Legenden. 

Zu den Pflege-Legenden gehört schon bald "Aus! Das Spiel ist aus! Sie sind zerstreut Wohnender!" Dieses Aus fährt vornehmlich in Barsinghausen herum und steht auf roten Autos. Am Steuer sitzt aber nie ein Herbert Zimmermann.