Freitag, 1. März 2019

Die Zauberbrille

Brett vorm Kopf war gestern.
Das virtuelle Leben von Tante Veta

Da findet man es als über 70-Jähriger morgens schon merkwürdig genug, dass neben einem im Bett eine Frau liegt, dann findet man den Kaffee nicht und vergisst nach dem Einkauf auch noch den Hund vor dem Supermarkt (mehr dazu in diesem Ratgeber) - und jetzt findet man in der "Neuen Presse Hannover" einen Artikel mit der Überschrift "Ein Blick in die soziale Zukunft". 

Gestalten will diese Zukunft, die bei über 70-Jährigen bekanntlich kürzer ist als die Vergangenheit, eine gewisse Juliana Adina Apostol, die mit einer Art Zauberbrille dafür sorgen will, dass über 70-Jährige virtuell "am Leben ihrer Familienangehörigen in anderen Städten teilhaben" können.

Diese Brille heißt der "Neuen Presse" zufolge "Tantiveta". Aber welcher über 70-Jährige hat schon eine Tante, die Veta heißt? Und dann auch noch in einer anderen Stadt. Wie soll die heißen? Wo liegt die? 

Doch wie immer haben zerstreut Wohnende Glück. Getestet werden soll diese Zauberbrille in Heimen. "Jetzt wollen wir Senioren kennenlernen, ihnen erklären, was Virtual Reality ist und was wir vorhaben", sagt die 34-jährige Erfinderin. Früher sind über 70-Jährige noch zu Kaffeefahrten eingeladen worden - und kamen mit einer Heizdecke zurück.