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Donnerstag, 7. Juli 2016

Wunderschön

Schönes Zerstreutsein.
Im Alter zerstreut zu wohnen

Als Ratgeber-Autor muss man sich auch andere Meinungen anhören, die da lauten: Sie können schreiben, was Sie wollen, betreut wohnen ist doch besser als zerstreut wohnen. Ein Alten- und Pflegeheim ist immer besser als eine zerstreute Wohnung.

Alles Quatsch, zumindest wenn man in Nienburg bis ins hohe Alter zerstreut wohnt. Denn dort ist Malin Thomsik Altenpflegerin. Die 22-Jährige möchte gern "Miss Neue Presse Hannover" werden. Dabei ist sie längst "Miss Zerstreutes Wohnen". Wer als Zerstreuter immer wieder vergisst, wie diese Altenpflegerin aussieht, der sieht jedes Mal jünger aus, wenn sie beim zerstreuten Wohnen hilft.

Irgendwann mag man vergessen haben, wie schön Julia Roberts ist, die optischen Erinnerungen an Brigitte Bardot oder Marilyn Monroe mögen aus dem Gedächtnis gelöscht sein, macht alles nichts, Malin Thomsik verhindert sogar, dass man als 100-Jähriger aus dem Fenster steigt und verschwindet. Man bleibt dort zerstreut wohnen, wo man schon lange zerstreut wohnt.

Schön, dass ich den Ratgeber "Zerstreutes Wohnen" geschrieben habe. Finden Sie nicht auch? 




Dienstag, 29. September 2015

Betreutes Einkaufen

Bei Rewe in Großburgwedel bei Hannover

Das halten wir schon einmal gemeinsam fest: Zerstreutes Wohnen ist besser als betreutes Wohnen, zerstreutes Einkaufen ist besser als betreutes Einkaufen. Dennoch ist bei Rewe gestern Abend betreutes Einkaufen eingeführt worden.

Ich passiere den Eingangsbereich des Supermarktes in Großburgwedel, die Glastür rechts öffnet sich, die Glastür vorn führt zur Kasse. Ich gehe durch die Glastür rechts und durch die Obst- und Gemüseabteilung, die Gänge sind eng, nach dem zweiten Versuch finde ich den Gang mit der Schokolade, ich suche "Ritter Sport Vollmilch", nicht weit von mir steht ein Mann, der so tut, als suche er ebenfalls etwas. Immer wieder schielt er zu mir herüber. Hat der Hunger?, denke ich. Will der etwas von meiner Schokolade ab haben?

Mit der "Ritter Sport Vollmilch" gehe ich an dem Mann vorbei, er blickt angestrengt weg. Gleich setzt er sich auf den Boden, stellt einen Hut vor sich hin, denke ich. Ich höre die Klingel, die eine zweite Kassiererin an eine zweite Kasse ruft und entscheide mich für die Abkürzung: Obst- und Gemüseabteilung, Eingangsbereich, Glastür vorn zur Kasse.

In der Obst- und Gemüseabteilung steht wieder dieser Mann, betrachtet nun nicht mehr angestrengt Süßigkeiten, sondern Obst. Der will etwas von mir, denke ich. In einem Supermarkt beobachtet und verfolgt zu werden, ist kein angenehmes Gefühl. Der Mann ist plötzlich wieder weg. Ich komme in den Eingangsbereich, die Schlange an der Kasse ist lang, die zweite noch nicht geöffnet. Da steht der Mann wie aus dem Boden gewachsen vor mir und behauptet, dass ich Schokolade stehlen will, der Filialleiter eilt herbei und macht mir den gleichen Vorwurf. Außerdem erteilt er mir Hausverbot für alle Rewe- und Penny-Filialen in Deutschland. Der Mann ist der "Hausdetektiv".

Auf den Schreck bin ich anschließend zum Penny-Markt in Großburgwedel geradelt, dort kaufte ich eine "Ritter Sport Vollmilch", die Kassiererin freute sich, dass ich das Geld abgezählt in der Hand hatte. Hatte ich schon im Rewe-Markt. Zerstreutes Bezahlen ist nicht so mein Ding.

Ab sofort kaufe ich nicht betreut bei Aldi und im Netto-Markt...In einem dieser Märkte ist kürzlich dies geschehen: Ich lege meine Waren auf das Band und bezahle sie. Die Kassiererin grinst über beide Ohren. Da ich fröhliche Leute mag, frage ich sie nach dem Grund. Sie antwortet: "Unter Ihrem rechten Arm klemmt eine Schokolade. Wollen Sie die nicht auch bezahlen?" Habe ich dann gemacht...




Dienstag, 7. Mai 2013

94 Prozent

Bevorzugen Zerstreutes Wohnen

Hannover. Wie wollen und wie werden wir im Alter wohnen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der heutigen 2. Niedersächsischen Seniorenkonferenz, die in Hannover mit Vertreterinnen und Vertretern des Landesseniorenrats Niedersachsen, Seniorenvertretungen auf kommunaler Ebene in Niedersachsen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern stattgefunden hat.

„Wir fördern den Dialog zwischen Politik, Verwaltung und den Seniorenvertretungen in Niedersachsen. Nur so wird es uns gelingen, die Weichen für zukunftsfähige Konzepte zu stellen", sagte Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt. Gut sechs Prozent der älteren Menschen leben in Heimen oder beispielsweise im Betreuten Wohnen. Rund 94 Prozent der über 65-Jährigen leben in der privaten Wohnung oder dem privaten Haus. Ältere Menschen wünschten sich daher ein vielfältiges und individuell gestaltbares Wohn- und Unterstützungsangebot für ein eigenständiges Leben im vertrauten Umfeld, so die Ministerin. „Davon erfahren wir, weil wir auf Augenhöhe mit den Seniorinnen und Senioren reden und Politik gemeinsam gestalten."

Die Konferenz, die dem Landesseniorenrat und den niedersächsischen kommunalen Seniorenvertretungen als Beteiligungs- und Mitwirkungsplattform dient, findet zwei- bis dreimal jährlich statt. Dafür stellt die Landesregierung 30.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Über die Konferenzthemen entscheidet der Landesseniorenrat.

Mittwoch, 14. November 2012

Effektiv werben

Für betreutes Wohnen

Wenn schon betreutes - und nicht zerstreutes Wohnen - aber: Wie könnte man diese Idee älteren Leuten werbewirksam entgegenbringen? Heinz-Peter Tjaden, Autor des Bestsellers "Ratgeber für alle ab 70" hat sich darüber Gedanken gemacht. Hier seine Vorschläge:

Rollie- statt Ruhestand
Mit uns laufen
Sie besser











Montag, 2. Juli 2012

Nachmittags um 16 Uhr

In irgendeinem deutschen Alten- und Pflegeheim

Ein Baum, Blumenbeete, gepflasterte Wege im Innenhof, ein Lied flattert durch eine offene Tür in den Gang zu den Zimmern 17 und 18.

"Sie war das allerschönste Kind, das man in Polen find."

An einem Tisch im Innenhof sitzen eine Altenpflegerin, vier ältere Damen, kein älterer Herr.

"Aber nein, aber nein, sprach sie, ich küsse nie."

Aus Zimmer 17 kommt Protest. Eine Männerstimme, etwas brüchig.

"Kann mal jemand das Radio leiser machen oder einen anderen Sender einstellen?"

Auf dem Gang zieht Adele Wagner mit ihrem Rolli an Rosi Schmidt vorbei. Gestern hat dort Rosi Schmidt die Führung übernommen.

Nun wird es eng für Adele Wagner und Rosi Schmidt. Ein Tisch ragt in den Gang. Josef Meier spielt mit seinem Zimmernachbarn aus der 18 Poker, will zwei neue Karten, setzt eine Kukident-Tablette auf sein Blatt. Egon Dobler hält mit zwei Kukident-Tabletten dagegen.

Im Innenhof singen sie das nächste Lied.

"Kein schöner Land in dieser Zeit..."

Die Männerstimme aus Zimmer 17, immer noch brüchig, wird lauter.

"Macht endlich das Radio aus!"

"...als hier das unsere weit und breit."

Rosi Schmidt rammt mit ihrem Rolli den Pokertisch. Die Karten fallen herunter. Die Kukident-Tabletten auch.

Die Altenpflegerin Renate Siemens hat keinen Blick für Adele Wagner und Rosi Schmidt, eine der Pokerkarten erwischt sie mit dem linken Fuß,  das Pik As hebt vom Boden ab, fliegt durch die offene Tür in den Innenhof, wird dort von einer Windbö erfasst.

"Wo wir uns finden wohl unter Linden..."

Die Männerstimme aus Zimmer 17 kündigt die Zerstörung eines Radios an.

Renate Siemens erreicht das Büro zwischen Zimmer 16 und Zimmer 15.

"Schnell. Ich brauche Hilfe in Zimmer 20. Frau Müller hat von ihren Kindern schon wieder eine fleischfressende Pflanze geschenkt bekommen. Zwei Finger der linken Hand sind schon gefressen worden."

Eine Altenpflegerin, vier ältere Damen, kein älterer Herr stimmen im Innenhof das dritte Lied an.

"Der Mond ist aufgegangen..."

In Zimmer 17 macht sich jemand ganz langsam auf den Weg zur Zerstörung eines Radios.





Mittwoch, 20. Juni 2012

Altenzentrum Sillenstede

Es bleibt dabei: Zerstreutes Wohnen ist besser.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Wohnpark am Deich

Zwischen Wilhelmshaven-Voslapp und Wilhelmshaven-
Fedderwardergroden. Foto: Heinz-Peter Tjaden














Wohnpark am Deich?

Alles schön und gut. Zerstreutes Wohnen ist besser.

Stimmen zu meiner Broschüre:

"Ich habe selten so gelacht."

"Habe ich meinen Eltern geschenkt. Einige Kapitel haben die schon nachgespielt."

"Wird bei unserem Pflegedienst immer wieder gern gelesen."

Samstag, 26. März 2011

Mutmacher

26. März 2011
Arzt oder Apotheker nach diesem Ratgeber fragen

Fragen Sie doch einmal Ihren Arzt oder Apotheker: Kann die Broschüre  "Zerstreutes Wohnen - Ratgeber für alle ab 70" Seniorinnen und Senioren Mut machen? Oder gibt es Nebenwirkungen?

Mögliche sind: Lachkrämpfe, Lachtränen in den Augen, Bauch vor Lachen halten. Aber gibt es noch mehr Nebenwirkungen? Gar gesundheitsschädliche?

Offenbar nicht. Oder sie sind noch nicht wissenschaftlich erforscht, weil dieser Ratgeber erst vor wenigen Wochen erschienen ist. Vorsicht könnte also geboten sein. Obwohl: Diese wahre Geschichte spricht dagegen.

Geschehen in Wilhelmshaven: Der Ehemann muss in die Reha-Klinik, das Ehepaar überlegt: Sollen wir uns für betreutes Wohnen entscheiden? Dann lesen sie den Ratgeber von Heinz-Peter Tjaden. Amüsieren sich. Beschließen: Wir lassen unser Haus so umbauen, dass zerstreutes Wohnen möglich wird.

Der Ratgeber bekommt im Bücherregal einen Ehrenplatz, an den sich die beiden möglicherweise eines Tages wieder erinnern.